- Khmerliteratur.
- Khmerliteratur.Mit dem Untergang des Reiches von Angkor (1. Hälfte des 15. Jahrhunderts) ging die auf vergängliches Material aufgezeichnete alte Literatur der Khmer verloren.Einzige überlieferte literarische Zeugnisse jener Zeit sind das »Ream Ker« (Der Ruf Ramas), eine eigenständige Bearbeitung des »Ramayana« und das »Trai Phum« (Die drei Welten), die bruchstückhafte Version einer mahayanistisch beeinflussten Kosmogonie aus der Endzeit des Khmerreiches. In der nachangkorianischen Periode wurden die Schriften des Buddhismus (»Tipitaka«) ins Khmer übersetzt. Am Hofe wurden die literarischen Traditionen von Angkor wieder aufgenommen. König Preah Reach Samphear verfasste zahlreiche Werke. Den Reichtum der Khmerliteratur bilden Romane, Lieder und Märchen. Die moderne Literatur, in der französischen Kolonialzeit vom westlichen Ideengut beeinflusst, sucht nach Erhalt der staatlichen Unabhängigkeit Kambodschas den Weg nationaler Selbstbesinnung.Ausgaben: Légendes sur le Siam et le Cambodge, herausgegeben von C. Notton (Bangkok 1939); Märchen der Khmer, herausgegeben von R. Sacher (Leipzig 16.-27. Tausend 1982).Keng Vannsak: Quelques aspects de la littérature Khmère (Pnom-Penh 1966).
Universal-Lexikon. 2012.